Endlich Ich!

Hallo zusammen,

IMG_3188Jetzt bin ich endlich ich, viele Wege sind die letzten Jahre gegangen worden. Ich bin oft in der Luft gehangen und wusste nicht wie es weitergeht. Aber ich bin so froh in dieser Welt zu sein, diese Familie und Freunde gewonnen zu haben welche mir immer den richtigen Weg geebnet haben.

Jetzt stehe ich hier zu hause, bin endlich ich. Ich brauch mich in keiner Situation mehr verstecken, meine Kids stehen hinter mir und lieben mich noch immer. (Hoffe ich halt)

Am 19.02 habe ich einen neuen Geburtstag. Seit diesem Tag bin ich offiziell eine Frau, seit diesem Tag hat die komplette Hormonumstellung beginnen, seit 19.02. bin ich endlich ich!

Vielleicht fehlen noch ein paar kleinigkeiten, aber was solls. Das meiste habe ich überwunden. Noch ein paar Dokument ändern lassen – dann einmal nachschauen was google alles unter meinen alten Namen weiss. Google dann auffordern dieses zu vernichten.

Seit 19.02 gibt es nur mehr Sandra. Welchen Geburtstag soll ich denn feiern. Naja den 19.02 habe ich dieses Jahr leider nicht gefeiert. Aber dieser Tag wird zum Tag „endlich ich“ erklärt.

Und alles zusammen geschafft bevor ich einen neuen Job beginne. Dieser wird der erste Job sein wo ich weder mich verstecken, einen falschen Namen oder sonst was angeben muss. Auch da bin ich dann endlich ich.

Keine Probleme mehr beim Fliegen („Sie sind aber nicht Herr ….“)

Endlich ich auch beim Einkaufen im Ort, beim fortgehen einfach immer.

Wie sehr ich auf diesen Moment gewartet habe.

DANKE

Sandra

 

 

 

 

Respekt ….

Felsen aus dem Weg geräumt,
Vom ehrlichen Leben geträumt.

Wege gegangen,
Gefahren gefangen.

Himmel so nah,
Verzagen ist da.

Alles vorbei,
doch nicht allerlei.

Weg  getrennt,
ins verderben rennt?

Zeit ist geboten,
Verzweiflung verboten.

Mauer gesprengt,
niemand erhängt.

Freunde gefragt,
Leben verzagt.

Respekt zeigen,
Vor einander verneigen.

Warum vorbei
Nähe einerlei?

Liebe das eine,
Wege das seine.

Wie soll ich gehen,
Alles verstehn?

Verzweiflung die nagt,
Respekt verzagt.

…..

Freitag der 13. …

Hallo zusammen,

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Gestern war Freitag der 13. An diesen Tag hatte ich eine wichtige Untersuchung, bzw. Befundbesprechung welche mir zeigt wie mein Weg weiter geht. bin ich doch schwerer krank, oder bleibt es nur bei dieser „einer“? .. 😉

Und das an einen Freitag dem 13.

Im Job begann der Tag auch wie an einem 13. Naja ist leider so wenn man gekündigt hat, dann ist es eben schwerer. Aber meine Leute stehen hinter mir, daher komme ich auch da durch.

Dann gegen Mittag ab zur Untersuchung, danke an Tina für das Begleiten es gab mir Ruhe und die Sicherheit wenn das Ergebnis negativ ausfällt, dass ich jemanden habe der mich fängt.

Das Ergebnis der letzten Untersuchung ergab dann, kein Anzeichen bei den Blutwerten zum Verdacht Magen- oder Blasenkrebs. Diesen mal zu 90% ausgeschlossen. Ein paar Unklarheiten gibt es noch,  diese werden weiter abgeklärt. Ich hoffe dann im März ist alles zu 100% klar, woher weshalb usw. …

 

Was jedoch bei dieser Untersuchung / Besprechung mich total freut. Der Satz der Ärztin „Wenn man die Hormonwerte ansieht, denkt man das sind Werte einer CIS Frau“. Ich hab fast kein Testosteron 🙂 Was so Rotklee bewirkt, oder ist es meine Natur?

 

Danach noch mit Tina ein wenig was gegessen, ab zum Fitti und einkaufen. Dort dann ein wunderschönes Erlebnis. Ich bei der Wursttheke, bestelle und bekomme was ich will. Als ich gehen will die Verkäuferin: „Entschuldigung, darf ich ihnen was sagen“. Ich uups was kommt denn da jetzt. Sie dann: „Ich wollte nur sagen sie sehen wunderschön aus“.

Ich werde echt immer mehr ich. Dieser Tag hat mir wiedermal gezeigt wie richtig mein Weg ist, ich fühle mich pudelwohl in meiner Haut und kann es nicht erwarten bis – nächste Woche – ich von Rotklee auf „echte“ Hormone wechseln kann.

Nächste Woche kommt dann hoffentlich auch meine neue Geburtsurkunde, bzw. die Bestätigung dass mein Geschlecht im Geburtenbuch richtig gestellt wurde. Dann noch ein paar Dokumente bei der BH abgeben und dann ist auch endlich mein Name offiziell richtig!

Danke an all meine lieben meine Frau, meine Familie und meine beste Freundin Ich werde Euch alles zurück geben! Jeder Tag zeigt mir wie wichtig Ihr in meinem Leben seit!

bussale u bussu

 

Ein Hammer … oder Perfekt?

Es ist ein Hammer, wenn man denkt was sich die letzten 400 Tage bei mir getan
Es ist ein Hammer, wenn man denkt wie wir uns weiter entwickelt haben.

Es geht ja immer mehr zu meiner „Vollkommenheit“
Erika steht mit beiden Beinen fest am Boden und sie hat so viel gelernt im letztem Jahr, aber perfekt …

Ich selber bin viel weiter als ich je gedacht hätte, wer hätte gedacht, dass ich meinen Namen jetzt schon umschreiben lassen kann, dass mein Geschlecht auf der Geburtsurkunde endlich richtig ist.

Wär hätte gedacht, dass ich endlich ich bin. Aber perfekt? Nein perfekt ist es noch lange nicht.
Ich werde auch nie perfekt sein, ich werde immer meine Fehler haben ich werde immer was zum optimieren finden, Perfektion ist Stillstand, ob im Leben, ob im Job ob generell, wenn jemand denkt er ist Perfekt dann steht er! Gibt es das perfekte Leben?

Ich selber wäre nicht vorhanden wenn ich nicht Wege, Entscheidungen oder Herausforderungen hätte. Man kann sich sein Leben perfekt denken. Jedoch würde die Menschheit stehen bleiben wäre alles Perfekt. Die Ungewissheit die Angst und die Fehler sind Antrieb.

Trotzdem ist es ein Hammer was sich bei mir getan. Allein Rotklee und andere Natur Produkte formen meinen Körper, aber ich bin noch lange nicht perfekt, ich werde nie so werden wie ich sein will. Aber das Äusserliche ist nicht wichtig, mein Geist soll perfekt sein.

Wär hätte gedacht, dass ich jetzt mit den Testoblocker und Hormone beginnen kann, mein Körper ist dafür sehr gut gebaut. Wer weiss wie ich in einem Jahr aussehe. Wer weiss wie schwer diese Pubertät wird.

Ich habe keine Angst vor irgendwelchen Entscheidungen, ich weiss ich dass jede Entscheidung meines Lebens richtig war auch wenn sie kurzfristig falsch schien. Wie schon mal gesagt mein Leben wäre nicht da wo ich jetzt wäre.

Ich werde den Weg weiter gehen auch wenn der Verdacht Krebs am Freitag bestätigt wird, auch dies hat dann seinen Grund, ich werde – egal was am Freitag kommt – gestärkt rauskommen. Es hatte einen Grund warum ich mich genau für diese Ärztin entschieden habe.

In sich waren all meine Entscheidungen perfekt. Es ist ein Hammer wie sich alles dies zusammenfügt.

Perfekt, was ist das? Ein Taxi (gell Tina) würde das Leben auch nicht Perfekt machen … 100%ige Gesundheit, keine Probleme etc. Es wäre faad.

Ein Hammer wie mein Leben seinen Weg zur Perfektion geht.

Ein Hammer dass ich nie Perfekt sein werde!

Ich kann nicht stehen ich brauche Wege, ob Jobwechsel, ob Offenheit ob neue Berge. Ohne diese Hoffnung auf besseres Leben will ich nicht leben 😉

Perfekt – es ist ein Hammer …

 

bussal

 

Entscheidungen

meine letzten jahre waren durch entscheidungen geprägt.

entscheidungen welche im nach hinein gesehen alle richtig waren, ob es um meinen job geht, um perönliche wege und vieles mehr. Natürlich hätte ich entscheidungen anders oder früher treffen können, aber wäre mein leben dann jetzt auch da wo ich jetzt wäre?

vor vier jahren habe ich mich entschieden den job zu wechseln. nach einem jahr überlegen und grübeln ist diese entscheidung gefallen. auch wenn man sagen kann es war sehr schwer, aber diese entscheidung war die wichtigste auf meinem weg. ich wäre jetzt nicht da wo ich jetzt bin. warum? ich hätte nie meine zwillingsseele gefunden, auch sie hat die entscheidung in diese firma zu gehen gleichzeitig gemacht. ich würde heute nicht mehr leben ohne tina, sie hat mich des öfteren vor einem blödsinn gewahrt. ich hätte auch nicht die kraft gehabt den weg zu gehen. ich hätte nicht die personen getroffen welche mich für den weg unterstützt hätten.

auch wenn dieser weg ein ende findet, es war trotz allem die wichtigste entscheidung!

die entscheidung meine liebste frau langsam zu informieren und nicht alles auf einmal, hat ihr die zeit gegeben um sich mit der situation abzufinden. auch diese entscheidung war richtig.

die entscheidung meinen frust durch schreiben loszulassen war korrekt, die entscheidung zu mwoman blog auch dadurch habe ich so liebe personen gewonnen.

die entscheidung am 03.11.2013 den weg offiziell zu beginnen, auch wenn ich damals dachte es wird 10 jahre dauern bis ich endlich ich sein kann war richtig, die entscheidung für die professionelle unterstützung und auswahl welche personen mich da begleiten war korrekt. zufälligerweise sind diese auch für meine kids wichtig geworden, ob asperger oder outing sie haben das richtige feeling für meine kids.

die entscheidung, dass nach dem antrag von erika wir einen komplette ehrliche hochzeit „durchzuzieh“ war extrem wichtig. sie gab allen das zeichen wir sind da und gehen den weg egal was kommt gemeinsam. wir stehen zueinander die liebe ist unendlich stark! dieser tag hat unser leben extremst positiv verändert!
auch der stress herum hat mich bereichert, hab bei diesen weg so liebe personen kennengelernt, ob bianca vom stern, pastorin, gloria,  und viele mehr oder alle rund um la meskla ich hätte diese personen ohne diese entscheidung nie gefunden.

jetzt ist seit gestern der letzte wichtige befund in meinen händen, die entscheidung der personenstammänderung ist gefallen, ab februar beginnen dann die hormone. und bis mai ist alles abgeschlossen, die entscheidung im mai den weg zu ändern war richtig. ich beginne damit mein leben erst so richtig.

die entscheidung ein wenig was für einen privat arzt zu zahlen war auch korrekt, denn meine krankheit ist jetzt in den besten händen. zufälligerweise ist diese ärztin nr 1 auf der welt für meinen „gefundene“ krankheit. ist vielleicht ein schwerer weg aber ich bin wieder in den besten händen. warten wir mal ab was die weiteren untersuchungen ergeben. aber egal was kommt es war richtig und ich werde auch diese überstehen!

daher noch einmal danke an alle, welche mit meinen entscheidungen mitgelitten, mitgefeiert und mich immer wieder gefangen habe. ohne euch würde es mich so wie jetzt nicht geben!

entscheidungen muessen getroffen werden, ich habe die letzten jahre gelernt das vor entscheidungen es nichts hilft zu grübeln. es gibt kreuzungen im leben da muss man einfach sagen – ich entscheide mich für diesen weg.

jede entscheidung war korrekt und ich habe die wichtigsten personen meines lebens damit gefunden, gewonnen und bis unendlich dankbar für meinen weg.

entscheidungen sind wichtig!  jetzt stehe ich da 100% frau, mit beiden beinen im leben habe meine liebsten um mich und kann endlich leben, mein weg ist noch nicht zu ende aber es war alles perfekt

bussi

sandra

 

Life changes …

Mein Leben macht gerade wiedermal eine – viele Veränderungen durch. Was sich die letzten Tage getan hat und wie sich mein Weg verändert hat ist bzw. war ein Hammer!

Freitag eine Woche ist es her, der ganze Tag war Stress pur. Was sich jedoch an diesen Tag für Weichen gestellt wurden hat mich selbst überrascht.

IMG_3073_2Outing bei meinen Jungs stand an, andere „knappe“ Entscheidungen sind gefallen. Meine Jungs haben es echt gut aufgenommen, und seit Sonntag kann ich endlich mich zu Hause so geben wie ich bin, ich kann endlich in der Früh mich zu Hause stylen, Endlich ist der Weg Familie abgeschlossen.

Zuerst war es für sie ein „Verkleidungsspiel“ und es war Ihnen nicht klar, dass sie 2 Mamas haben. Jedoch der „Anblick“ war kein Problem.

Jetzt gibt es nur Mehr Sandra. Ob die Jungs Papa, Mapa, Mama2 oder was auch immer sagen ist mir „egal“ da haben sie alle Freiheiten.

Dann noch die letzte Untersuchung vor den Hormonfreigabe. Ok die Untersuchung hat wieder einen neuen Weg geöffnet, ist net 100% erfreulich jedoch auch nicht 100% niederschmetternd, ich habe wenigstens die beste Ärztin für diesen Gebiet 😉  … Jetzt warten wir auf 13.02 dann weiss ich mehr. Eines ist klar für die Hormonthera ist dies keine „Einschränkung“.

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Gestern dann eine Geburtstagsfeier. Das erste mal zu einer Familienfeier ohne Angst. Angst, dass ich das Verkleiden nicht aushalte. Denn das erste Mal als Ich. Einzig ein wenig Angst, dass mein Namensschild falsch ist jedoch es war perfekt. Ich bin endlich angekommen.

Es war wirklich nicht  schlecht. Besonders die Worte – bei der Vorstellung der Gäste – „Sandra, die Tochter von Gebi und Elfi“ Kling ein verdamm gut. Besonders auch der Satz „Verheiratet mir Erika und sie haben 4 Kinder :)“ Auch meine Mama hat immer nur von Sandra geredet, wer hätte das vor einem Jahr gedacht.

Jetzt beginnt das ganze Gerichtliche. Mein offizieller Name wird bis Mai umgeschrieben und dann bin ich auch von Gesetz aus weiblich.

Die Hormone warten und wenn am 13. auch alles so ausgeht wie ich es mir wünsche dann geht nix mehr schief.

Neues Jahr neue Glück, kann man echt sagen. Neue Wege sind geöffnet neue Chancen beginnen. So kann es weiter gehen.

 

bussale

Sandr

 

 

 

 

Der eine Tag – er verschwindet nicht

Seit ein paar Tagen, oder sind es Wochen geht mir der eine Tag net aus dem Kopf. Seit wiedermal ein Bericht über Kinderschändung gesehen ..

Ich weiss nimmer was für ein Tag es war, es war Sommer ich war in München.
Ich war alleine und ich war sehr sehr jung …

Es war wiedermal ein Besuch bei meiner Tante, ich verbrachte einen Teil meiner Ferien dort. Es war im Kaufhaus, genau gesagt Kaufhof am Marienplatz. Ich wiedermal alleine unterwegs, war in der Damen- Mädchenabteilung und habe mir Gewandt angeschaut. Wiedereinmal und schon fast Routine in diesem Kaufhaus – es war ja so schön, keiner kennt mich und ich kann durch die Abteilungen streiffen.

Dann einmal in der Schmuck Abteilung, ich weiss nicht hat er mich beobachtet, dass ich die ganze Zeit alleine war. Ich weiss nicht war schuld dass ich bei der Damen Abteilung war.

Er sprach mich an, ein Mann ich denke so 1m80 eher „reicher“ oder sagen wir spiesig gekleidet, dunkle Jeans und ein grüner typischer Burlington Pullover. Dunkelblondes Haar, sportliche Figur. Ich sehe das wie wenn es gestern war. er Klopfte auf meine linke Schulter, er sprach mich an. „Kannst du mir helfen? Mein Sohn ist in deiner Größe und ich will einen Sporthose kaufen weiss aber nicht ob sie ihn auch passt. Kannst du sie probieren?“. Ich dachte mir nix dabei, nahm die Sporthose ging in die Umkleide. Roter Vorhang neben den Rolltreppen, die erste von 4.. . Dann …. Vorhang ging auf „A hast du sie schon an, passt gut“ Und auf einmal greifft er mir zwischen den Schritt.

Dann geschahen einige Dinge, die kann ich nicht schreiben. NAchdem er seine Hand sauber gemacht hatte drückte er mir 2 DM in die Hand … Ich sah ganz verwirrt auf die hand und er legte noch mal 2 nach ….

Es war mein erstes mal kann man sagen, ich war überfordert. War es weil ich bei den Damen war, warum ich.

Ich ging raus kaufte ein Hot Dog und vergaß … Jedoch seit Tagen kommt der Tag immer wieder zu mir. Ich weiss nicht ich war so klein … Aber doch schon zu groß, war ich 12 oder 13 ich weiss es nicht mehr.

Ich sehe heute es so vor mir als wäre er gerade hier …

 

Ein zukunftsreicher Tag

Diesen Freitag haben wir die letzten Felsen aus unserem Weg geräumt, der Tag war hardcore aber erfolgreich.

In der früh ein sehr nettes und interessantes Gespräch in Leoben, zu Mittag ein gutes Mittagessen in Graz und am Nachmittag ein nettes Outing.

Es wurden meine 2 kleinen Jungs von meinen Psychologen Informiert. Schön langsam und sanft versucht ihnen die Tatsachen nahe zu bringen.

Das gute es gab keinen Tränen es gab keine Verzweiflung. Julian hat es als Scherz gesehen und lachte die ganze Zeit. Elias kann es eher greifen.

Heute dann die frage, als sie Fotos von mir sahen „warum verkleidest du dich denn?“ Es ist ihnen noch nicht klar, dass ich eigentlich jetzt verkleidet bin. Und nicht als Sandra.

Nette fragen kamen auch „Muss ich jetzt auch ein Mädchen werden“ oder „Wird jetzt Mama ein Bub …“ Als sie mich mit Perücke sahen „Du siehst ja aus wie ein Mädchen“

Zumindest es ist keine Distanz und es wird normal werden. Und Julian macht sich sorgen „Meine Freunde erzähle ich es aber nicht, die werden lachen. Aber meiner Lehrerin erzähle ich es“. Zum Thema lachen und Reden habe ich ihm dann dieses Lied vorgespielt:

Sozusagen ein riesen Fels aus dem Weg. Jetzt gibt es kein Nachdenken zu Hause mehr, was sag ich wann wie.

bussale

Sandra

 

Offener Brief

Liebe Menschen,

iPhotoin letzter Zeit ist über meine Familie und mich einiges im Umlauf. Daher werde ich euch mit den folgenden Zeilen informieren:

Ich bin transsexuell, in einem männlichen Körper gefangen (ich sage gerne, dass ich eine Frau mit Testosteron-Vergiftung bin) und habe lange versucht mit dieser seltenen biologischen Gegebenheit zu leben bzw. sie nicht auszuleben.

Ich schätze mich glücklich zu dem kleinen (1%-igen) Anteil der Menschheit zu gehören, dem dies geschenkt wurde – und ich bin glücklich dies jetzt auch in der Öffentlichkeit leben zu können.  Zugleich bin ich unendlich stolz darauf, eine verständnisvolle Familie und im Besonderen eine enorm verständnisvolle Frau zu haben.

Seit einigen Jahren versuche ich meinen Weg zu gehen, ich bin dabei sehr behutsam und mit Bedacht auf meine Familie unterwegs (wenn man das überhaupt so sagen kann). Mein Ziel ist und war es immer den Weg gemeinsam zu gehen. Ich weiß, dass ich meiner Familie damit eine große Last auf die Schultern lege, aber wir schaffen das! Ich denke, dass nur die Gesellschaft uns zerstören kann.

Ich habe lange überlegt ob es nicht sinnvoller wäre einfach (offiziell aus beruflichen Gründen) wegzuziehen und ein zweites, „neues“ Leben zu beginnen, jedoch wäre dies feige und falsch gewesen.

Erika unterstützt mich seit vielen Jahren. Am Anfang dachte ich, es geht einfach wenn wir meine Transsexualität ausserhalb der Steiermark – im Geheimen – „ausleben“. Ich war immer bedacht darauf, dass mich keiner durchschaut. Ich wurde eine Meisterin im Tarnen und Täuschen, so gut, dass fast niemand in meinem Umfeld Verdacht geschöpft hat.

Dies hat mich jedoch innerlich zerfleischt. Vor jetzt zwei Jahren war ich dann so weit unten, dass es nur mehr zwei Wege für mich gab: Entweder „Auf Wiedersehen“ oder Überleben und ab in die Öffentlichkeit.

Diese ersten Schritte und alle weiteren habe ich nur dank des Rückhaltes von Erika, Famile und meiner besten Freundin geschafft.

Ich habe zugleich das große Glück in einer Firma zu arbeiten, die seit vorigem Jahr ebenfalls informiert ist. Sie lässt mich meinen Weg  gehen. Auch all die Kundinnen und Kunden, die ich dank meiner Tätigkeit betreuen darf, sind informiert und stehen voll hinter und zu mir.

Ich bin und bleibe derselbe Mensch und ich erwarte mir Respekt vor mir und meiner Familie. Das alles in dieser Form „durchzustehen“ ist ein Hammer. Die Nervenbelastung ist sehr groß, da in unserer Gesellschaft die Toleranz und der Respekt vor Menschen und deren Ehrlichkeit bei weitem noch nicht in der Form vorhanden ist, in der sie vorhanden sein sollte.

Wie gesagt, es ist nicht „normal“ und für mich nicht selbstverständlich, dass meine Frau und unsere gemeinsamen Kinder immer noch bei mir sind und mich auf meinem/unserem Weg begleiten.

Ich bin nicht krank! Wir brauchen kein Mitleid und ich werde alles daran setzen diesen Weg mit meiner Familie in Passail weiterzugehen. Das einzige, das wir uns erwarten ist Respekt!

Danke,
Sandra und Erika Jenewein

PS: Für die Interessierten: All meine Gedanken der letzten Jahre sind unter www.endlichich.at zu finden. Und: Falls euch etwas am Herzen liegt – redet uns ruhig an!

 

 

 

Mann

Wenn ich die augen schließe sehe ich diesen mann
wenn ich alleine bin sehe ich diesen mann
wenn ich nix denke sehe ich diesen mann

gestern kam es wieder aus meinem kopf
gestern sah ich im traum
gestern kam es wieder wie ein film

wenn ich schlafe sehe ich diesen tag

ich dachte ich hab es hinter mir
ich dachte ich seh es nicht mehr
ich dachte ich habe abgeschossen

nein ich sehe jedes detail
nein ich sehe den pullover
nein ich sehe jede sekunden
nein ich weiss jede aktion

warum war das damals
warum hab ich ja gesagt
warum …

egal mein leben hats geschafft
ich muss mit diesem bild leben